Grundsätzlich braucht man sowohl beim offenen als auch geschlossenen System ein Ausdehnungsvolumen.
Beim
offenen System steigt bei Erwärmung einfach der Flüssigkeitsstand. Damit dieser nicht unkontrolliert austritt, braucht man dafür einen "Ausgleichsraum". Dies kann ein Behälter in der bekannten Form eines nach oben offenen Ausdehnungsgefäß oder einfach nur ein Rohr/Schlauch sein. Dieses Gefäß bzw. die Öffnung muss an der höchsten Stelle im Kreislauf sein, da sonst die Flüssigkeit austritt.
Ist das
System geschlossen, so muss der Druckausgleich in einem vorgehaltenen Luftvolumen erfolgen. Dafür eigenet sich sowohl ein Gefäß mit als auch ohne Membran. Ist keine Membran vorhanden, muss die Anbindung an die Rohrleitung von unten erfolgen, da sonst der Behälter mit Flüssigkeit volllaufen könnte. Der Behälter darf nur zu ca. 10-20 % mit Flüssigkeit befüllt sein. Ein Druckausgleichsgefäß mit Membran ist dagegen völlig lageunabhängig, da das Ausdehnungsvolumen vom Flüssigkeitskreislauf durch eine Gummimembran getrennt ist. In dem Ausdehnungsvolumen sitzt ein Ventil, über das man den Anlagengegendruck einstellen kann. Bei einer Heizung sind das in der Regel 1,5 bar. Bei warmem Frischwasser wird der Druck auf den Wiedereinschaltdruck der Wasserpumpe eingestellt. Dazu kann man eine einfache Handpumpe wie beim Fahrrad verwenden.
Zusätzlich muss bei einem
geschlossenen System ein
Sicherheitsventil
(Link zu Google) verbaut werden. Dies stellt sicher, dass bei Fehlfunktion der Heizung der Druck nicht unkontrolliert ansteigt und das Leitungssystem zum Platzen bringt. Dabei hat sich der Druck, bei dem das Sicherheitsventil öffnet, nach dem schwächsten Glied in der Kette zu richten. In der Hausinstallation sind das meist 2,5-3 bar. Das Sicherheitsventil muss an oder in der unmittelbaren Nähe der Heizung (Brenner) im Vorlauf mit möglichst gerader Leitung von max 1 m Länge eingebaut werden. Da das Ventil gelegentlich mal tropft, sollte es einen Anschluß an einen Ablauf (Eimer, Dusche oder ähnlichem) haben.
Ein geschlossenes System hat den Vorteil des unkomplizierten Betriebs. Außerdem gibt es keinen nenneswerten Sauerstoffeintrag, der korrosionsempfindliche Materialien stört. Auch ist die Wahl des Installationsortes für das Druckausgleichsgefäß (mit Membran) unkomplizierter. Dafür ist der Installationsaufwand etwas höher als bei einem offenen System. Bei diesem muss man häufiger den Wasserstand kontrollieren (Verdunstung) und mit Austritt von Flüssigkeit bei zu hohem Druck oder starken Druckschwankungen (Pulsen der Pumpe bei Luftblasen) rechnen.
Da die Heizung durchaus einfrieren kann, muss der Flüssigkeit ein Frostschutzmittel zugesetzt werden. Wer nicht im Winter ans Nordkap fährt, kommt mit einem Anteil von min. 20 % aus. Wer es gern kälter mag, geht bis auf 50 %. Dabei ist zu beachten, dass alle Materialien, die mit der Flüssigkeit in Kontakt kommen, glykolfest (Ethylenglykol) sind. Gerne werden dabei die Dichtungen vergessen.
Es empfiehlt sich im geschlossenen System im Vorlauf in der Nähe der Heizung ein Manometer zur Druckkontrolle einzubauen.
Bei der Verrohrung ist darauf zu achten, dass nach Möglichkeit keine scharfen Buckel eingebaut werden, in denen sich Luft sammeln kann. Beim geschlossenen System ist ist zumindest an der höchsten Stelle eine Entlüftungsmöglichkeit vorzusehen.
