Was macht der LLK mit dem maximalen Ladedruck?
- oschi
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- stollenwolf
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Re: Was macht der LLK mit dem maximalen Ladedruck?
29 Mai 2018 02:18Du liegst hier ganz richtig. Dein Druckverlust den du am Ladelufgehäuse (Ladeluftbrücke) misst entsteht durch die Verrohrung, den LLK, das Druckgefälle im LLK durch Temperaturänderung.
Die Messstelle am Ladeluftgehäuse passt und misst korrekt.
Wenn ein LLK verbaut wird dann muss das gesamte Sytem angepasst werden, auch der ATL. Du hast zwar eine gleiche Menge Sauerstoff für die Füllung, aber der Druck passt nicht mehr. Daher muss der Lader mehr Druck liefern damit der geforderte Druck wieder am Ladeluftgehäuse anliegt. Ansonsten macht das ganze LLK - Gedöns wenig Sinn.
Druckerhöhung kann nur durch Turbooptimierung oder Tausch passieren. Es gibt Firmen die revidieren dir den Lader und tauschen das Kompressorrad, die Welle und Lagerung gegen höherwertige Komponenten. Das erhöht die Fördermenge und den Druck um bis zu 15%, solle es mehr sein muss ein größeres Kompressorrad eingebaut werden. In der Regel auch kein Problem, dann muss man aber noch ein Wastegate einbauen um den Druck auch anpassen zu können. Die Lebensdauer des ATL wird von dem Eingriff wenig beeinträchtig. Im Gegenteil, die getauschten Komponenten sind von höherer Qualität als die Serienteile.
Turbozentrum.de in Berlin macht so was.
Der LDA regelt die Einspritzmenge über das gesamte Drehzahlband abhängig vom Ladedruck. Eine drehzahlbandabhängige Erhöhung der Einspritzmenge wird über den LDA erfolgen, nicht über die Verstellung des Regelstangenendanschlages (was hier immer als EP - Optimierung dargestelltn wird). Du willst ja mehr Leistung über das gesamte Drehzahlband bekommen und nicht nur unter Volllastanschlag. Sonst müsstest Du ja immer Vollast fahren um die gesteigerte Leistung abzurufen.
Die genauen Komponenten des LDA Reglers kenne ich noch nicht, ich warte noch auf die Unterlagen aus Hallein (heute Bosch, damals F&M Werk). das sollte die Tage bei mir eintreffen - hoffe ich mal. Ich denke einmal das es nicht nur mit einer Einstellung getan ist. Das wird sich aber noch rausfinden.
Ich bin zZ daran alle Informationen zusammenzutragen, da bei mir auch eine Motorenoptimierung ins Haus steht. Allerdings muss ich da erst noch etwas Vorbereiten. Es sollten bereits einige Unterlagen zuhause angekommen sein, allerdings bin ich noch auf Geschäftsreise und muss noch etwas warten... Und dann kommt ja noch die Abenteuer Allrad nächstes WE
Wichtig ist die Abgastemperatur gemessen vor dem ATL. Auf Nachfrage bei Kollegen aus der GE Motorenentwicklung in Innsbruck hat man mir gesagt das 600 Grad kein Problem sein sollte. Allerdings habe ich noch nichts gemessen und kann dazu nichts sagen.
Aus Erfahrung von anderen Motorenprojekten kann ich aber sagen das der Temperaturabfall vor und nach dem ATL relativ hoch sein kann. Also ist ein Messung nach dem ATL nicht mehr Sinnvoll und eher wertlos da nicht Aussagekräftig.
Hoffe das hilft etwas weiter.
LG Joachim
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- oschi
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- Darkwave
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Re: Was macht der LLK mit dem maximalen Ladedruck?
29 Mai 2018 11:21Der llk schluckt keinen druck höchstens luftmenge wenn zu klein gewählt
Bzw die verrohrung
Prinzip wasserschlauch
Von dick auf dünn heisst gleicher druck aber die menge wird begrenzt
Frank
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- oschi
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- stollenwolf
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Re: Was macht der LLK mit dem maximalen Ladedruck?
29 Mai 2018 14:40Das Thema ist unter Motorenbauern und - entwicklern hinlänglich bekannt und kann natürlich auch berechnet werden.
Ich bin am Sonntag wieder zuhause, da sollten einige Unterlagen bzgl. dem WD 612.XXX Motoren und deren Reglern gekommen sein. Habe ich vor 2 Wochen gekauft. Ich muß das erst mal kurz durchsehen und kann dann gerne etwas schicken. Weis allerdings nicht ob was Verwertbares dabei. Die F&M / Bosch - Unterlagen sind mir schon länger von Bosch versprochen worden lassen aber noch auf sich warten.
Gruß Joachim
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- stollenwolf
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Re: Was macht der LLK mit dem maximalen Ladedruck?
29 Mai 2018 15:21Hier noch kurz zum ATL. natürlich macht es keine Sinn mittels eines neuen ATLs über den LDA die Einspritzmenge zu erhöhen. Das wäre dann 1. recht ungenau, 2. eher eine indirekte Maßnahme.
Vielmehr ist es so das wenn man bei einem NFZ Motor die Leistung erhöht, mehrere Maßnahmen kommen müssen.
Das fängt bei den Einspritzdüsen, geht über eine überholte EP und dann LLK und ATL Optimierung. Zu allerletzt passt man i.d.R. die Einspritzmengen an
Viele Kollegen verbauen eine LLK und ändern anschließend die Einspritzmengen mittels Regelstangenendanschlag. Echte Leistungsoptimierung von Motoren sieht aber anders aus. Kostet dann aber auch mehr und ist weit komplexer als ein bisschen den Endanschlag der Regelstange zu verändern.
Verändert man den Ansaugtrakt des Motors dann ändern sich auch die Motorparameter - hier Ladedruck und Ladetemperatur. Dadurch dann auch Abgasdruck und Temperatur. Um das System Motor sollte aber im Gleichgewicht sein um das Optimum zu erzielen mit einem Minimum an mechanischer oder thermischer Belastung. Ein Motorenbauer wie Daimler oder viele Andere würde keine Motor mit einem LLK ausrüsten und nur die Einspritzmenge anpassen. Normalerweise kommt der LLK in der Applikation immer mit einem anderen ATL und einem neuen Einspritzsetting. Oftmals mit gleichen EP - Düsen und gleichem Rumpfmotor.
Ein Wastegatelader eröffnet die Option den Ladeluftdruck einzustellen so dass der Motor nicht überlastet werden kann. man kann dort sehr schön den Maximaldruck einstellen was bei der Konstanturbine welche im WD 612. verbaut ist nicht möglich ist.
Wenn du eine Ladesruck für den WD 612 von 1.4 bar (Standard ist lt handbuch 1,3 bar und das 0,1 bar mehr würde ihm nichts ausmachen) einstellen kannst, und dieser frühezeitig anliegt, dann hat man echte Leisungsteigerung wenn LLK verbaut ist und EP Einspritzmengen angepasst sind. Zusätzlich befindet sich der Motor in einem kontrolliertem Umfeld da der Ladedruck nie über 1.4 bar steigen kann.
D.h. selbst wenn der Motor aus irgend einem Grund einmal durchgeht würde er sich nicht zerstören, da der Ladedruck begrenzt wird und über den LDA nicht mehr eingespritzt werden kann.
OK, das ist schon relative komplexe Materie. Nur mal so aus dem Nähkästchen der Motorenbauer geplaudert wie echte Motorenoptimierung aussieht
LG Joachim
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- oschi
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Re: Was macht der LLK mit dem maximalen Ladedruck?
29 Mai 2018 19:45Ist deine Ladeluftanlage dicht?
Grüße Martin
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- Pumpe
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Re: Was macht der LLK mit dem maximalen Ladedruck?
29 Mai 2018 20:09ein Wastgate hat noch nie einen durgehenden Motor gerettet!
Grüße
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- stollenwolf
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Re: Was macht der LLK mit dem maximalen Ladedruck?
30 Mai 2018 03:30Eines ist klar, geht der Motor durch dann produziert der Wastegatelader nicht mehr als den eingestellten Druck egal was passiert, im Gegensatz zum ungeregelten Lader vom WD 612.
Allerdings sind durchgehende Motoren eher selten und daher ist das dann auch eher weniger relevant.
Gruss Joachim
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- oschi
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